Was gab den Ausschlag für die Entwicklung eines KI basierten Anwendungsfalls?
Mein Mitgründer und ich beschäftigen uns schon länger mit den Problemen in der Testautomatisierung. Die initiale Idee, dass KI dabei eine Lösung sein kann, kam dann während des Studiums. Als wir uns dann näher damit beschäftigten, war uns klar: Das wird ein Gamechanger.

Spezifisch verwenden wir KI in der Objektdetektion von Elementen auf Benutzeroberflächen. Man kann sich das wie bei selbstfahrenden Autos vorstellen, welche Fahrzeuge und Personen auch visuell erkennen müssen – nur eben auf Applikationen.

Welche Erwartungen bzw. Anforderungen hatten Sie an die KI-Anwendung?
In erster Linie war es uns wichtig, dass der Einsatz von KI beim Kunden einen Mehrwert generiert. Wir haben am Anfang sogar aktiv davon abgesehen zu erwähnen, dass wir KI einsetzen. KI war für uns eher ein Werkzeug Probleme zu lösen, wo klassische Ansätze scheitern. Dies beinhaltet in unserem Fall konkret:

- Objekterkennung von Elementen auf Benutzeroberflächen von verschiedenen Betriebssystemen
- Konvertierung von natürlicher Sprache in Automatisierungsschritte

Sowohl Objektdetektionsalgorithmen und LLMs sind für diese Aufgaben perfekt geeignet.

Auf welchen Partner waren Sie mit welcher Technologie bei der Entwicklung angewiesen?
Wir sind eine Ausgründung des KIT und insbesondere das TECO Institut hat uns unterstützt. Das Institut war bei unserer EXIST-Förderung (ein Stipendium für Gründer) unser Universitätspartner. Noch heute arbeiten wir eng mit dem Institut bei verschiedensten Fragestellungen zusammen.

Mit dem Einsatz von KI-Lösungen muss auch ein Wandel der Kompetenzen einhergehen. Wie sind Sie mit dieser Herausforderung in Bezug auf ihre Mitarbeitenden umgegangen?
Wir waren von Anfang an ein AI-first Unternehmen und alle Mitarbeiter haben bei uns in irgendeiner Weise bereits Erfahrung mit KI gemacht. Jedoch fördern wir auch aktiv die Weiterentwicklung unserer Mitarbeiter in Communities of Practice intern.

In welchem Zeitraum haben sie die KI-Lösung in Ihrem Unternehmen/im Kunden-Unternehmen implementiert?
Bereits seit unserer Gründung ist unsere KI elementarer Bestandteil der Lösung, d.h. seit der initialen Forschungsarbeit im Jahr 2020 bis heute.

Ein Fazit zu Ihrer KI-Lösung:
Die Testautomatisierung ist heutzutage der Bottleneck Nummer 1 in vielen Softwareprojekten. Mittels unserer KI ist es möglich plattformunabhängig auf verschiedensten Endgeräten einen Tester zu simulieren, um manuelle Arbeit einzusparen.

Einen abschließenden Rat/Tipp an andere Unternehmer, die KI anwenden wollen:
Man sollte immer problemorientiert denken und nicht KI anwenden wollen, nur weil es sich gut anhört. Im Fokus sollte immer der Kundennutzen stehen. Ein guter Test ist hierfür mal die Applikation beim Kunden vorzustellen und nirgends erwähnen, dass KI eingesetzt wird. Somit wird schnell klar, ob es sich lohnt KI anzuwenden oder klassische Ansätze besser sind.

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