Erfahren Sie mehr über das Anwendungsbeispiel:
DSC Unternehmensberatung und Software GmbH
Automatisierung, Energie
30.11.2021
KI in der Energiewirtschaft
Was gab den Ausschlag für die Entwicklung eines KI basierten Anwendungsfalls?
Rückmeldungen unserer Kunden zeigen, dass sich die Energiewirtschaft derzeit verschiedene Herausforderungen gegenübersieht, die durch Änderungen der Rahmenbedingungen und des Marktumfelds hervorgerufen werden. Hierzu zählen beispielsweise der Ausbau von erneuerbaren Energien, neue regulatorische Anforderungen der Bundesnetzagentur und digitale Transformationen, beispielsweise durch die Umstellung auf die neue SAP-Plattform S/4HANA. Um diese Herausforderungen im Zusammenhang mit immer höheren Prozessverarbeitungsgeschwindigkeit in Echtzeit (Real Time) sowie großen Datenvolumina zu meistern, ist es erforderlich Prozesse in verschiedenen Marktrollen (u.a. Lieferant, Netzbetreiber, Messstellenbetreiber) stärker zu automatisieren.
Welche Erwartungen bzw. Anforderungen hatten Sie an die KI-Anwendung?
Unsere Erwartungen bzw. Anforderungen können in zwei Bereiche eingeteilt werden: Zum einen gab es technische Anforderungen wie zum Beispiel eine hinreichende Vorhersagegüte in Bezug auf die zu automatisierenden Vorgänge sowie eine möglichst reibungslose und fehlerfreie automatische Datenextraktion. Zum anderen mussten wirtschaftliche Kosten-Nutzen-Aspekte erfüllt werden. So durfte die Implementierung und laufende Kosten der KI-Anwendung pro zu bearbeitendem Fall nicht über den Kosten einer menschlichen Bearbeitung liegen.
Auf welchen Partner waren Sie mit welcher Technologie bei der Entwicklung angewiesen?
Die DSC GmbH hat die bisherigen KI-Anwendungen in Kooperation mit Kunden im Rahmen von Pilotprojekten entwickelt. Die Mitarbeiterschaft der DSC weist einen außergewöhnlich hohen Bildungsgrad auf (hohe Quote von Mathematikern/Informatikern, hohe Quote promovierter Mitarbeiter). Daher konnte die DSC GmbH den Aufbau und Einsatz der maschinellen Lernalgorithmen bisher größtenteils in Eigenleistung meistern. Bei künftigen, noch komplexeren, Projekten, könnten jedoch weiterführende Kooperationen erforderlich werden.
Mit dem Einsatz von KI-Lösungen muss auch ein Wandel der Kompetenzen einhergehen. Wie sind Sie mit dieser Herausforderung in Bezug auf Ihre Mitarbeitenden umgegangen?
Die Mitarbeiter der DSC GmbH in der Abteilung künstlichen Intelligenz bilden sich fortlaufend selbständig in diesem Bereich weiter. Die DSC GmbH unterstützt dies durch zusätzliche Schulungen und Zertifikatprogramme, beispielsweise Coursera-Zertifikate. Zusätzlich wurden DHWB-Studenten im Bereich Data Science angeworben, die nach erfolgreichem Abschluss ihres Studiums als natürlicher Nachwuchs der KI-Abteilung zur Verfügung stehen.
In welchem Zeitraum haben sie die KI-Lösung in Ihrem Unternehmen implementiert?
Die KI-Lösung „Automatische Plausibilisierung von Zählerständen“ wurde bis zur vollständigen Marktreife in etwa in 2 Jahren entwickelt (von September 2019 bis August 2021).
Ein Fazit zu Ihrer KI-Lösung:
Die bisherigen Ergebnisse unserer KI-Lösung sind sowohl im technischen Bereich als auch wirtschaftlichen Bereich äußerst vielversprechend. Wir haben hierzu erste positive Rückmeldungen von unseren Kunden erhalten.
Einen abschließenden Rat/Tipp an andere Unternehmer, die KI anwenden wollen:
Ein vielfach unterschätztes Thema ist die Datenqualität und Datenextraktion. Letzteres bedingt zu einem gewissen Teil ersteres. Diese Themen sind ausschlaggebend für den Erfolg oder Misserfolg eines KI- Projekt, zumindest im Bereich der statistischen KI. Einen Großteil des Zeitaufwandes in unserem KI- Projekt fiel in diesen Themenfeldern an. Die korrekte Identifizierung zweckmäßiger Features sowie deren automatische Extraktion aus dem kundeneigenen IT-System sollte nicht unterschätzt werden. Aufgrund der Relevanz dieses Themenbereiches haben wir im Bereich KI eine „Data First“-Strategie entwickelt und würden jedem, der in diesem Bereich tätig sein möchte, eine ähnliche Strategie nahelegen.