Erfahren Sie mehr über das Anwendungsbeispiel:

INIT Individuelle Softwareentwicklung & Beratung GmbH

Forecasting / Prediction, Supply Chain

20.10.2020

KI-Leitstand und Unternehmenssimulation der gesamten Supply Chain

Was gab den Ausschlag für die Entwicklung eines KI basierten Anwendungsfalls?
Bereits in der Rohstoff-Beschaffung für die Fertigung verfügen effizientere Unternehmen über deutlich mehr Spielraum als Unternehmen, welche aus den eingekauften Rohstoffen weniger Gewinne erzielen. Dies zeigt, dass schon weit vor dem Supermarktregal die Konkurrenzsituation spürbar ist und nur wer in sämtlichen wertschöpfenden Prozessen effizienter als die Mitbewerber ist, kann für die zukünftige Fertigung höhere Preise für die Rohstoffe bezahlen als die anderen.
Um den maximalen Gewinn zu erzielen, reicht es nicht mehr in einzelnen Bereichen KPIs zu optimieren und naive BWL-Formeln anzuwenden. Vielmehr muss die gesamte Wertschöpfungskette betrachtet werden, wenn man nicht nur ein lokales Gewinn Maximum erzielen möchte. Zur Erreichung eines globalen maximalen Gewinns müssen sehr viele und komplexe Abhängigkeiten betrachtet werden, welche auch mit sehr viel Expertise händisch nicht mehr beherrschbar sind.

Welche Erwartungen bzw. Anforderungen hatten Sie an die KI-Anwendung?
Der Kunde erwartete einen KI-Leitstand der in Echtzeit die strategischen Entscheidungen für die Steuerung des optimalen Produktmixes in Abhängigkeit zu allen wertschöpfenden Prozessen und zur Angebots- und Nachfragesituation im Ein-/ Verkauf liefert.

Auf welchen Partner waren Sie mit welcher Technologie bei der Entwicklung angewiesen?
Das Projekt wurde von unserem Business Consulting, Business Intelligence, ERP und dem KI-Kompetenzteam umgesetzt. Für das individuelle Geschäfts- und Datenverständnis bei unserem Kunden waren wir auf den intensiven Austausch mit dessen Expertinnen und Experten innerhalb der einzelnen Prozesse, der Unternehmensstrategie und des Controllings angewiesen. Zwei Algorithmen aus der COIN-OR Foundation wurden angepasst und weiterentwickelt. Sonst sind die Prognose- und Optimierungsalgorithmen selbst entwickelt.

Mit dem Einsatz von KI-Lösungen muss auch ein Wandel der Kompetenzen einhergehen. Wie sind Sie mit dieser Herausforderung in Bezug auf ihre Mitarbeitenden umgegangen?
Die Rolle von Planern und Entscheidern hat sich derart geändert, dass diese die vom Algorithmus gegebene Empfehlung nun verifizieren und abwägen, ob diese wegen weicher Unternehmensstrategien abgeändert werden sollen. Für die Betreuung des KI-Leitstands wurde eine neue Abteilung „Unternehmenssimulation“ gegründet.

In welchem Zeitraum haben sie die KI-Lösung in Ihrem Unternehmen implementiert?
Die Umsetzung des Projektes erfolgte in 3 Phasen innerhalb von 18 Monaten.

Ein Fazit zu Ihrer KI-Lösung:
Die bei unserem Kunden entwickelte Lösung führte zu einer Effizienz-Steigerung über die gesamte Supply Chain. Der KI-Leitstand steuert jetzt sämtliche Prozesse der Routen- und Transportkosten-Optimierung zu den einzelnen Werken, über die Maschinenbelegungen jedes Vorproduktes bis hin zum Endprodukt mit kundenspezifischen Sortimentseffekten. Dies führte dazu, dass unser Kunde einen deutlichen Gewinnanstieg verbucht, ohne eine Optimierung mit dem Rotstift durchzuführen.
Interessante Nebeneffekte unseres Leitstands sind die Produktionsplanung, Tourenplanung, Produktionsüberwachung und die Fähigkeit Ad-hoc Simulationen für unterschiedlichste Änderungsszenarien innerhalb von Minuten durchzuführen.

Einen abschließenden Rat/Tipp an andere Unternehmer, die KI anwenden wollen:
Aus diesem Projekt und unseren bisherigen Projekterfahrungen möchten wir 3 Tipps ableiten.

  1. Da 80% des KI-Projekts für Geschäftsverständnis, Datenverständnis, Datenbeschaffung aufgewendet werden müssen, sollten immer ein reger Austausch mit den Expertinnen und Experten stattfinden.
  2. Über einen initialen Workshop mit Fachleuten im Unternehmen und mit KI-Spezialistinnen und -Spezialisten die Ideenfindung anregen, um diese dann zu zielführenden Use Cases weiterzuentwickeln. Dadurch wird auch die technische und prozessuale Integration in das Unternehmen geklärt.
  3. Starten Sie eine Umsetzung eines Use Cases nie als aufwändiges Konzeptpapier, sondern nach dem Motto „Try Fast“, „Fail Fast“ und „Adapt Fast“ immer mit einem kleinen abgegrenzten POC, der die Machbarkeit und den Effekt einer Umsetzung beweist.

Weiterführende Informationen finden Sie unter unserem Quick-Check mit dem Workshopformat „KI-Leitstand“

Mehr Infos unter:
https://init-software.de/